Finde den Job, der dich glücklich macht - Von der Berufung zum Beruf

Finde den Job, der dich glücklich macht - Von der Berufung zum Beruf

von: Angelika Gulder

Campus Verlag, 2022

ISBN: 9783593452449 , 228 Seiten

4. Auflage

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

Mac OSX,Windows PC für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 19,99 EUR

eBook anfordern eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Finde den Job, der dich glücklich macht - Von der Berufung zum Beruf


 

Einleitung


Abenteuer Berufung


Dieses Buch habe ich für all jene geschrieben, die auf der Suche sind: für Erfolgsverwöhnte, denen eines Morgens im Taxi auf dem Weg zum Flughafen klar geworden ist, dass sie sich noch mehr wünschen vom Leben. Für Eltern, die mit Grausen an den Tag denken, an dem ihre Kinder plötzlich groß geworden sind und sie keine Aufgabe mehr haben. Für Berufseinsteiger, die ihre Chance nutzen und einen Beruf finden wollen, der sie nicht nur ernährt, sondern auch erfüllt. Und für alle anderen Menschen, die den Beruf und die Lebensumstände finden wollen, die sie glücklich machen.

Auf die Suche nach seiner Bestimmung, seiner Lebensaufgabe, seiner Berufung macht sich jeder von uns irgendwann im Leben. Jeder hat Phasen, in denen er den Sinn seines täglichen Hamsterrades hinterfragt und die »Schneller-höher-reicher-Mentalität« mit einem Fragezeichen versieht. Oder haben Sie noch nie in den Nachthimmel geschaut und sich gefragt, warum es Sie auf diesen Planeten verschlagen hat?

Wenn Sie schon immer wissen wollten, wie Sie schnell mal nebenbei über Ihre Berufung nachdenken, Ihren alten Job an den Nagel hängen und im Handumdrehen einen neuen beginnen können, dann sollten Sie dieses Buch wieder aus der Hand legen. Denn das wird es Ihnen nicht bieten. Ebenso wenig wie Tricks und Kniffe, mit denen Sie so bald wie möglich an die Spitze Ihres Teams, Ihrer Abteilung oder Ihres Unternehmens kommen können. Wenn Sie aber erfahren möchten, wie Sie mit Spaß und Leidenschaft sich selbst, Ihre Wünsche, Visionen und Träume (wieder-)entdecken können, um darin schließlich ein ganzheitliches Bild Ihrer Lebensaufgabe, Ihrer Berufung zu erkennen, dann haben Sie mit diesem Buch die richtige Wahl getroffen.

Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass Sie nach der Lektüre Ihre Berufung gefunden haben werden (obgleich es den meisten vor Ihnen tatsächlich auf diesem Weg gelungen ist). Aber ich versichere Ihnen, dass Sie – wenn Sie den Anleitungen folgen und alle Übungen wirklich durcharbeiten – Ihrer Berufung und sich selbst einen enorm großen Schritt näher kommen. Ich freue mich, wenn Sie sich entschieden haben, diesen Schritt zu wagen, und lade Sie ein zum Abenteuer Berufung.

Probieren geht über Studieren


Im ersten Teil dieses Buch beschäftigen Sie sich mit der Frage, ob Sie sich überhaupt mit Ihrer eigenen Berufung auseinandersetzen wollen. Wenn dem so ist, können Sie mit dem Workshop »Karriere-Navigator« im zweiten Teil Ihrer Berufung auf die Spur kommen. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden und wollen Ihren Erkenntnissen Taten folgen lassen und Ihren Traumjob manifestieren, bietet Ihnen der letzte Teil hierfür einen Leitfaden und zahlreiche Anregungen.

Sie können dieses Buch einfach nur durchlesen, gelegentlich zustimmend nicken und es danach entspannt zur Seite legen. In dem Fall haben Sie entweder Ihre Berufung schon gefunden oder sind an einem Punkt in Ihrem Leben, an dem es noch völlig ausreicht, dass Sie sich theoretisch mit dem Thema beschäftigt haben. Irgendwann nehmen Sie das Buch vielleicht wieder zur Hand, machen dann die Übungen oder schenken es jemandem, von dem Sie meinen, dass er es nötiger braucht als Sie.

Wenn Sie sich entscheiden, den Workshop mitzumachen und Ihre eigene Berufung zu finden, ist es äußerst wichtig, dass Sie immer zuerst die Übung bearbeiten und erst danach weiterlesen. Diese Chance haben Sie nur beim ersten Mal – oder wenn Sie das Buch in zehn Jahren wieder in die Hand nehmen. Vielleicht kommt Ihnen die eine oder andere Aufgabe bekannt vor – aus einem Seminar, aus einem Zeitschriftenartikel oder einem anderen Buch. Aber auch dann gehen Sie so damit um, als würden Sie sie erstmals lesen, denn hier werden Sie Ihre Antwort in einen neuen Sinnzusammenhang bringen.

Falls Sie zu den Menschen gehören, die von sich sagen: »Am liebsten habe ich einen Gesprächspartner, um mir über Dinge klar zu werden, ich bin nicht so der Buchtyp«, dann geben Sie sich selbst trotzdem mit diesem Buch eine Chance. Falls Sie dann nach dem Lesen und Bearbeiten des ersten Teils des Buches merken, dass Sie lieber persönliche Unterstützung möchten, um sich über Ihre Berufung klar zu werden, dann nehmen Sie Kontakt mit einem der zahlreichen lizenzierten »Karriere-Navigator Coaches« auf, bevor Sie weiterlesen. Vielleicht ist die Teilnahme an einem Workshop oder einem persönlichen Coaching für Sie die bessere Wahl.

Wie der Selbst-Coaching-Workshop mit dem Karriere-Navigator funktioniert, erkläre ich ausführlich im zweiten Teil dieses Buches. So viel aber an dieser Stelle im Voraus: Das Entdecken Ihrer Berufung können Sie mit einem 3 000-Teile-Puzzle vergleichen. Jeder, der so ein großes Puzzle beginnt, hat eine etwas andere Methode, um sein Ziel zu erreichen.

Manche fangen gleich damit an, Teile zusammenzufügen, die zufällig passen. Andere sortieren zuerst die Randteile aus und geben dem Puzzle seinen Rahmen. Und wieder andere sortieren gleiche Farben in die einzelnen Ecken oder nehmen einzelne Teile in die Hand und versuchen, sie irgendwo anzulegen.

Jede Übung des Karriere-Navigator ist ein anderes Teil im Gesamtbild Ihrer Berufung. Wie beim Puzzeln nehmen Sie die verschiedenen Teile Ihres Lebens und Ihrer Persönlichkeit in die Hand, betrachten sie und sehen sich manchmal auch die kleinen Details genau an, um herauszufinden, wohin sie in Ihrem Leben gehören. Bei manchen Teilen wissen Sie sofort den richtigen Platz. Bei anderen geraten Sie vielleicht zu Beginn auf eine falsche Fährte, legen sie wieder zur Seite, erkennen erst ganz am Schluss die richtige Stelle und wundern sich dann, warum Sie noch nicht vorher darauf gekommen sind, obwohl es doch so einfach war. Am Ende haben Sie so oder so alle Ergebnisse der einzelnen Übungen zu einem großen Abschlussbild zusammengefügt.

Die gute Nachricht ist: Sie können Ihre Berufung in kürzerer Zeit finden, als Sie ein 3 000-Teile-Puzzle schaffen. Die weniger gute Nachricht ist: Auch um Ihre Berufung zu finden, brauchen Sie – genau wie beim Puzzeln – Motivation, Energie und Durchhaltevermögen. Aber die eigene Berufung zu entdecken ist garantiert einfacher.

In diesem Buch geht es übrigens nicht darum, wie Sie ganz konkret auf dem aktuellen Arbeitsmarkt einen Job finden – dafür gibt es genügend andere wunderbare Ratgeber –, sondern darum, wie Sie den Beruf und die Lebensumstände finden, die Ihnen und Ihrer Berufung entsprechen.

Wie ich wurde, was ich bin


»Werde, der du bist«, forderte Nietzsche ebenso tiefgründig wie widersprüchlich. Was wir sind, ist verschüttet, untergegangen in Erwartungen, Konventionen und falschen Überzeugungen. Wir befreien es, indem wir unserer Berufung folgen und der leisen Stimme in uns, die sich immer wieder meldet.

Schon als Kind habe ich mich gefragt, wofür wir alle auf dieser Welt sind. Ich war schon damals überzeugt, dass es einen guten Grund dafür gibt, und ich spürte eine tiefe Sehnsucht in mir nach meiner ganz besonderen Aufgabe. Als junges Mädchen träumte ich davon, Tänzerin, Ärztin, Stewardess oder Pilotin zu werden. Beim Tanzen hieß es, ich sei zwar begabt, aber für eine Profitänzerin schon als Kind zu groß. Da ich kein Blut sehen konnte, schied auch der Berufswunsch Ärztin bald aus. Doch der Wunsch, mich um andere Menschen zu kümmern und sie »gesund zu machen«, blieb. Und so war mir bereits mit etwa zwölf Jahren klar, dass ich Seminare geben und Menschen beraten wollte. Aber ich wollte auch die Welt sehen. Die Berufsberaterin beim damaligen Arbeitsamt »überzeugte« mich, dass Stewardess nichts für eine Abiturientin sei, und zur Pilotenausbildung wurden Frauen damals noch nicht zugelassen. Ich ignorierte meine innere Stimme, die lauthals protestierte, und entschied mich für den empfohlenen »vernünftigen« Beruf – ich ging zu...