Bloggen für Einsteiger - Von der ersten Idee bis zum eigenen Blog mit WordPress

Bloggen für Einsteiger - Von der ersten Idee bis zum eigenen Blog mit WordPress

von: Yvonne Kraus

Rheinwerk Computing, 2021

ISBN: 9783836283205 , 363 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 29,90 EUR

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Mehr zum Inhalt

Bloggen für Einsteiger - Von der ersten Idee bis zum eigenen Blog mit WordPress


 

1.4    Viele Wege führen zum eigenen Blog: Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten


Egal für welche Zwecke du deinen Blog nutzen willst, du brauchst auf jeden Fall eine Plattform, auf der du alles speicherst, was du veröffentlichst. Es gibt ziemlich viele mögliche Plattformen, und wenn du neu im Bloggen bist, fällt dir die Auswahl wahrscheinlich schwer. Manche sind kostenlos, andere Anbieter verlangen eine geringe Gebühr. Und natürlich kannst du auch viel Geld für deinen Blog ausgeben, wenn du möchtest. Ich habe mich für dieses Buch entschieden, keine Auswahl an Möglichkeiten vorzustellen, aus denen du dir eine herauspickst. Stattdessen konzentriert sich dieses Buch ausschließlich auf WordPress als Eigeninstallation. Und ich erkläre dir natürlich auch, warum.

1.4.1    Warum WordPress als Eigeninstallation?


WordPress ist das mit Abstand am weitesten verbreitete Content-Management-System für Websites der Welt. Laut Statista betrug der Marktanteil von WordPress im November 2020 63,6 %.[ 1 ] WordPress ist Open-Source-Software. Das heißt, der Quellcode liegt offen, kann von jedem angesehen und bearbeitet werden. Das führt zu Folgendem:

  • WordPress wird ständig weiterentwickelt. Millionen von Nutzer*innen sammeln Erfahrung, geben Feedback, bringen ihr Wissen ein. So wird die Software immer besser.

  • Fehler im Code werden schnell behoben. Es gibt zwar ein Core-Team, aber eben auch zahlreiche engagierte Entwickler*innen in der Community, die WordPress vorantreiben.

  • Du kannst quasi jedes Problem damit lösen. Denn WordPress ist unglaublich flexibel. Es gibt die Basissoftware, die du durch Plug-ins erweitern kannst. Plug-ins können die Nutzeroberfläche verändern, neue Funktionen hinzufügen oder das Design anpassen. Es gibt mehr als 50.000 kostenlose Plug-ins, die du sofort in WordPress installieren kannst (Abbildung 1.2). Daneben gibt es noch unzählige Anbieter, die professionelle Plug-ins verkaufen.

  • WordPress selbst ist kostenlos. Für Webspace zahlst du allerdings etwas, wenn du es selbst installierst.

  • Die Technik ist schnell zu erlernen und leicht zu bedienen. Es gibt jüngere Baukastensysteme, die noch leichter in der Handhabung sind, und an manchen Stellen im Design merkt man WordPress das Alter an (zum ersten Mal wurde die Software 2003 veröffentlicht). Aber die anfänglichen Hürden hat man nach wenigen Tagen gemeistert, und ab da wird’s einfach.

  • Es bietet alle wichtigen Funktionen, um suchmaschinenoptimierte Websites zu erstellen.

  • WordPress ist vergleichsweise schnell. Das kannst du selbst ändern, indem du etliche Plug-ins und langsame Themes installierst (zu beidem findest du in Kapitel 4, »Technische Anfangshürden meistern«, mehr Informationen), aber in der Grundfassung kannst du leichte und schnelle Websites damit bauen.

Einige Gründe also, die für WordPress sprechen. Aber warum Eigeninstallation? Und was ist das überhaupt?

Grundsätzlich hast du zwei Möglichkeiten, WordPress zu nutzen. Entweder du lädst dir die Software bei WordPress.org herunter und installierst sie auf deinem eigenen Server, oder du legst dir ein Konto bei WordPress.com an und nutzt es von dort aus. Ich empfehle die erste Variante. Und keine Sorge, du musst nicht wirklich Software herunterladen und auf irgendeinem Server installieren. Ich zeige dir einen einfachen Weg, bei dem du nur ein paar Klicks machen musst.

Viele Blogger*innen nutzen WordPress.com, weil sie sofort damit loslegen können und keinen Webspace brauchen, der im Normalfall auch Geld kostet. Allerdings liegt deine Website dann auf den Servern von WordPress und nicht auf deinen eigenen Servern. Natürlich gehören dir die Server deines Hosters, auf denen du WordPress in der Eigeninstallation nutzt, auch nicht wirklich. Aber du mietest sie und hast deswegen etwas mehr Kontrolle darüber. Du kannst dir von Anfang an eine eigene URL besorgen und mit dieser schneller und besser ranken und darüber hinaus professioneller wirken. Das geht zwar auch mit WordPress.com, aber dann ist der Service auch schon nicht mehr kostenlos. Überhaupt ist das Gratisargument nur bedingt gültig. Denn einige Funktionen – auch solche, die ich hier im Buch vorstelle – sind zwar mit WordPress.com umsetzbar, aber nur in der Pro-Version. Das gibt es bei einer Installation von WordPress.org nicht – also bei der selbst gehosteten Variante. Eine sehr gute Übersicht darüber, was in welcher Variante möglich ist, findest du hier: https://www.wpbeginner.com/beginners-guide/self-hosted-wordpress-org-vs-free-wordpress-com-infograph.

Abbildung 1.2    Mehr als 50.000 Plug-ins in WordPress

Technisch komplizierter ist es ebenfalls nicht. Es gibt dir aber mehr Freiheit. Vielleicht brauchst du ein paar Stunden länger, um loslegen zu können. Aber in den Stunden bastelst du nicht an der Software herum, sondern du wartest einfach darauf, dass dein Hoster deine URL konnektiert. Wenn du also vorhast, deinen Blog irgendwann professionell(er) zu nutzen, starte am besten sofort mit einer Eigeninstallation von WordPress. Ein späterer Umzug ist aufwendig, lästig und kann auch zu Einbußen zum Beispiel im Google-Ranking führen, wenn du ihn nicht korrekt durchführst.

1.4.2    Welche Alternativen gibt es?


Neben WordPress hast du im Grunde vier weitere Optionen, deinen Blog zu starten. Wenn du dich für eine von ihnen entscheidest, kannst du trotzdem einiges aus dem Buch mitnehmen. Teile von Kapitel 4, »Technische Anfangshürden meistern«, und Kapitel 5, »Den Blog mit Designelementen individuell gestalten«, passen aber dann nicht für dich. Außerdem zeige ich im Buch immer wieder, wie du bestimmte Dinge einfacher umsetzen kannst – und zwar grundsätzlich mit der Eigeninstallation von WordPress.

Das gesagt, kannst du folgende Dinge tun, um deinen Blog zu betreiben, wenn du WordPress nicht nutzen willst – sortiert von sehr aufwendig bis ganz einfach:

  • Eigenentwicklung

    Für einen Blog brauchst du Webspace und ein Content-Management-System. Du kannst natürlich auf nichts anderes zurückgreifen und einfach deinen eigenen Server hosten und ein eigenes Content-Management-System entwickeln. »Einfach«. Wenn du Spaß an technischen Tüfteleien hast oder ein Unternehmen betreibst, das ganz spezielle Anforderungen stellt, ist das vielleicht denkbar. Ansonsten ist diese Option nur der Vollständigkeit halber aufgeführt.

  • Andere Content-Management-Systeme

    WordPress ist natürlich nicht das einzige CMS auf der Welt. Es gibt noch etliche andere wie Drupal oder Joomla. Vielleicht hast du mit einem der Systeme Erfahrung aus einem Job oder nutzt es selbst schon länger. In dem Fall ist es für dich wahrscheinlich leichter, einfach damit weiterzumachen. Wenn du aber sowieso eine neue Software erlernen musst, kannst du dich auch gleich für die entscheiden, die am meisten genutzt wird, am besten dokumentiert ist und am flexibelsten ist. Genau. WordPress.

  • Website-Baukästen

    Baukastensysteme für Websites gab’s schon 2002 (da habe ich meine erste Seite mit einem aufgesetzt). Allerdings haben sie in den letzten Jahren noch mal eine echte Renaissance erlebt und sich zu professionellen Alternativen entwickelt. Das hängt natürlich auch mit Blogs zusammen: Viele Menschen wollen bloggen, und wer eine richtig gut aussehende Website haben will, aber gar keine Lust hat, sich mit Technik auseinanderzusetzen, ist mit einem Baukastensystem gut bedient. Anbieter von Baukastensystemen sind beispielsweise Jimdo, Squarespace oder Wix. Du erstellst dort einen Account und kannst sofort damit anfangen, deine Website zusammenzuklicken. Du wählst aus Vorlagen aus, die du anpasst. Das geht sehr schnell und ist optisch wirklich hervorragend. Du hast auch einige Möglichkeiten, andere Software wie zum Beispiel einen Newsletter-Anbieter per Schnittstelle einzubinden. Und natürlich gibt’s ein Blog-Modul, das von außen genauso aussieht, wie man es von WordPress gewohnt ist. Allerdings sind diese Systeme nur innerhalb ihrer eigenen Grenzen flexibel. Du hast zum Beispiel nicht die gleichen Möglichkeiten, deine Websites für Suchmaschinen oder für den Verkauf zu optimieren. Das sind Dinge, die dich am Anfang vielleicht nicht stören, über die du aber schnell stolpern wirst, wenn du deinen Blog professionalisieren willst.

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