Verbotene Liebesbeziehungen während des Zweiten Weltkriegs. Die besondere Benachteiligung polnischer und sowjetischer Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter

von: Iwan Müller-Schmidt

GRIN Verlag , 2019

ISBN: 9783346053381 , 30 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

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Preis: 7,99 EUR

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Verbotene Liebesbeziehungen während des Zweiten Weltkriegs. Die besondere Benachteiligung polnischer und sowjetischer Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,3, FernUniversität Hagen (Institut für Geschichte und Biographie), Veranstaltung: Erfahrungsgeschichte und Erinnerungskultur, Sprache: Deutsch, Abstract: Liebesbeziehungen an sich waren aus der Sicht des NS-Staates (grundsätzlich) weder verboten noch tabuisiert. Dies galt im Allgemeinen selbst dann, wenn es sich dabei um vor- oder außereheliche Affären handelte. Jedoch waren aus der Sicht der NS-Rassenideologie bestimmte Beziehungen unerwünscht und zum Teil verboten. Hierzu zählten Liebesbeziehungen mit Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern, vor allem wenn es sich dabei um aus der Sicht des NS-Staates rassisch minderwertige Polen oder Russen etc. handelte. Neben der Grundkonstellation 'Polnischer Mann und deutsche Frau' wird auch die Konstellation 'Deutscher Mann und slawische Frau' in die Betrachtungen einbezogen. Insbesondere wird der Frage ein Augenmerk gewidmet, inwiefern sich bei der Sanktionierung von Verstößen gegen die Umgangsverbote Nationalität und Geschlecht der Verfolgten auswirkten. In concreto geht es einerseits um die besondere Benachteiligung von polnischen und sowjetischen Zwangsarbeitern und hierbei vor allem um die in mehrfacher Weise ungünstige Lage von weiblichen slawischen Zwangsarbeitern. Es wird auch der Frage nachgegangen, inwiefern und weshalb gegen das Umgangverbot verstoßende deutsche Frauen mit relativ strengen Sanktionen belegt wurden. Analysiert werden dann die unterschiedlichen Grade und Gründe der Kriminalisierung, Diskriminierung, Stigmatisierung und Entmenschlichung. Unter Berücksichtigung von Zeitzeugenberichten und lebensgeschichtlichen Erinnerungen wird anhand typischer Fälle eine Kategorisierung der Opfergruppen von Verfolgungsmaßnahmen nach den Vorschriften zum verbotenen Umgang vorgenommen. Es wird auch darauf eingegangen, wie der NS-Staat auf das nach Anwerbung oder Deportation eines Millionenheeres von fremdländischen Arbeitskräften entstandene Phänomen von unerwünschten Liebesbeziehungen reagierte. Im Fokus der Betrachtungen wird dabei die Eindämmung durch Pönalisierung stehen. Dabei wird aber auch der Frage nachgegangen, weshalb das Reaktionsspektrum des NS-Staates von der Nichtreaktion über die Todesstrafe bis zur Germanisierung reichte. Eingegangen wird auch auf die im Hintergrund stehende Rassenideologie und daraus resultierende Konsequenzen. Im Zusammenhang mit dem Umgangsverbot spielt auch die Politisierung und Nationalisierung der Sexualität in Kriegszeiten eine Rolle, ebenso wie die Frage der Auswirkungen auf die sexuelle Selbstbestimmung der Frau.