Die Wahrheit über das Jesus-Foto - Das Turiner Grabtuch entschlüsselt

von: Jay Goldner

Verlag Die Silberschnur, 2018

ISBN: 9783898458528 , 216 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 24,99 EUR

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Die Wahrheit über das Jesus-Foto - Das Turiner Grabtuch entschlüsselt


 

KARGE HISTORISCHE DATEN


Unzählige Menschen glauben, dass dieses elfenbeinfarbene Tuch mit der fahlen Abbildung eines Körpers jenes Leinen ist, das Joseph von Arimathäa vor nahezu 2000 Jahren besorgt hat, um den Körper Jesu darin einzuhüllen. Also sollten wir uns die historischen Details etwas näher ansehen und sie auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen. Wenn das Tuch wirklich unter und über dem »Leichnam« Jesu gelegen hat, ist dies heute möglicherweise mit modernsten kriminaltechnischen Untersuchungsmethoden verifizierbar.

Millionen wurden jahrzehntelang erfolglos ausgegeben, um die vorrangige Echtheitsfrage zu klären, wobei davon ausgegangen wurde, dass es das Antlitz und der Körper von »wem auch immer« sein könne. Alle möglichen Wenn und Aber wurden gewälzt, um darüber geistige Befreiung zu erlangen. Unzählige Pro und Kontra wurden in Stellung gebracht, um die diversen Ideologien der Hinterfrager zu rechtfertigen.

Die genauen Analysen der Folterspuren und vieler weiterer Merkmale auf dem Tuch zeigen längst eindeutig, dass es nur der von seinen engsten Freunden und Verwandten in die Grabeshöhle gebrachte Körper Jesu sein kann. Doch obwohl sein Konterfei nach 2000 Jahren zwar etwas verblichen, aber immer noch markant auf dem Tuch haftet, verlangt unsere angeblich so aufgeklärte heutige Zeit eine stichhaltige, zufriedenstellende, rationale Erklärung. Denn viele Menschen ahnen unbewusst, dass das Um und Auf der gesamten Menschheit darin verborgen liegt. Was die Große Pyramide7 für die Archäologie, ist wohl das Grabtuch für die Theologie. Die Zeit ist mehr als reif, beide Menschheitsfragen zu lösen – und zwar in einer für jedermann nachvollziehbaren Art und Weise, aber auch so, wie es von wissenschaftlichen Beweisführungen verlangt wird.

Es ist ein riesiges Glück für die Menschheit, dass dieses – zumindest in seinen theologischen Konsequenzen überirdische – Artefakt die Wirren der Jahrtausende überlebt hat. Es wurde uns in einer Zeit tiefster Bewusstseinsdunkelheit von einer höheren Instanz absichtlich hinterlassen, um uns verirrten und verwirrten Menschenseelen heute die Chance zu geben, daran selbsttätig zu wachsen, also geistig erwachsen zu werden. Nicht um erneut in einer pseudoreligiösen Machtklüngelei zu versumpfen, sondern um daraus hellwach hervorzugehen. Um zu einer höheren Dimension des Lebens zu erwachen, in der das Licht und letztlich auch wir alle zu Hause sind – sobald wir von unserer egomanen Verblendung gesunden. Das Tuch ist ein Liebesbeweis des Allbewusstseins, des Vaters, wie Jesus das voll erwachte Sein für das Weltverständnis der damaligen Epoche nannte. Die Botschaft des Leinenabdrucks muss allerdings durch eigene Anstrengung erkannt werden, um ihre Wirksamkeit zu entfalten zu können.

Dazu müssen wir möglichst viele der Feinheiten klären, die das »Grabtuch« betreffen. Woher kamen die Rohstoffe? Wo, wie und von wem wurden die Fasern verwoben? Wie lief der Produktionsprozess insgesamt ab? Wer hat es wo gekauft? Wie wurde es konkret verwendet? All diese Antworten sind möglichst detailliert nötig, um die in der Grabeshöhle letztlich abgelaufenen Vorgänge vollständig klären zu können.

Da die für die Verhüllung des Jesus-Körpers verwendete originale Tuchbahn noch immer physisch vorhanden ist und viele der obigen Fragen schon von anderen gestellt und teils auch sinnig beantwortet wurden, tun wir uns heute etwas leichter. Das Material ist eindeutig aus Flachs gewonnenes Leinen, mittels einer Verarbeitung, die auch im alten Palästina Verwendung fand.

Die Abmessungen des Tuchs betragen je nach Dehnung zwischen 4,41 und 4,36 x 1,10 bis 1,13 Meter. Das entspricht einem damaligen Standardmaß von rund 8 x 2 Ellen, einer Verkaufseinheit, die im Orient des ersten Jahrhunderts üblich war.

Die feine Webart bezeichnet man als Fischgrätmuster, das in der Antike für Bestattungen zwar unüblich, aber nicht unbekannt war. Für Leichentücher war die einfache, weil günstigere Webform damals wesentlich verbreiteter. Die auch als »Sindone« geläufige Tuchbezeichnung könnte vom Wortstamm her auch auf einen indischen Ursprung hindeuten, jedenfalls ist belegt, dass diese Webart auch dort schon bekannt war.

Der Flachsfaden ist damals von Hand gesponnen worden. Zudem wurde festgestellt, dass die Fäden vor dem Weben gebleicht worden sind, auch das war damals nicht unüblich.

Das spezielle Muster des Gewebes mit einer 3-zu-1-Webart entspricht einem bekannten syrischen Entwurf. Beispiele für dieses und ähnliche Webmuster fand man bei Stoffen, die bis 2000 v. Chr. datiert wurden.

Die Schlussfolgerung diverser Untersuchungen ist, dass das Leinen des Grabtuchs im Nahen Osten, höchstwahrscheinlich in Syrien, gewebt wurde. Auch wenn es eine eher seltene und teurere Webart ist, gibt es Nachweise, dass sie im 1. Jahrhundert und schon zuvor Verwendung fand.

In der Bibel wird das Grabtuch nur sehr knapp erwähnt, aber immerhin gibt es griffige Anhaltspunkte, so etwa in Johannes 19,31-37: »… damit nicht die Leichname am Kreuze blieben den Sabbat über (…) baten [Mitglieder der Synagoge] den Pilatus, dass ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen wurden.

Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war.

100-fache Vergrößerung des Leinentuchs mit Blut im Gewebe

300-fache Vergrößerung des Gewebes mit einigen dunkleren, das Abbild tragenden Fasern

Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht; sondern der Kriegsknechte einer öffnete seine Seite mit einem Speer, und alsbald floss Blut und Wasser heraus …«

Es ist bekannt und unwidersprochen, dass die Bibeltexte erst Jahrhunderte nach Jesu Erdenleben zusammengestellt, oftmals umgeschrieben, ergänzt, verändert, neu übersetzt wurden und dass einander widersprechende Versionen kursierten. Wir kennen alle das Spiel »Stille Post», das eindrücklich zeigt, wie sehr mündliche Überlieferungen ursprüngliche Inhalte verzerren können – und dies zumeist auch tun. Auch Pergament ist geduldig, und von den die ersten Bücher handschriftlich kopierenden Mönchen wurde oftmals auch nicht hinterfragt, warum die Texte mal so und dann wieder anders lauteten. Dabei waren die Motive für die diversen ausgewählten Varianten nicht immer hehr.

Glücklicherweise haben wir immer noch dieses rätselhafte Tuch, das uns authentische Antworten geben kann, wenn wir es zu lesen beginnen, indem wir, durch verschiedene Hinweise angeregt, die richtigen Fragen stellen.

Wir halten uns nicht lange mit der allseits bekannten Folterung und Kreuzigung sowie dem Leiden Jesu auf, beidem wird ohnehin zu viel Raum gegeben. Klarerweise gab es auch für einen spirituellen Rebell der Liebe damals kein Pardon. Die Römer waren in ihrem damaligen Machtrausch gnadenlos und haben alles ausradiert, was ihnen im Weg stand. Eben wegen dieser so dunklen Zeit und besonders rauen Sitten war Jesus gekommen, um sie durch seine Inkarnation aufzuhellen. Heutige Generationen kennen davon nur mehr das immer noch amtliche römische Recht, das zwar inzwischen etwas dezenter auftritt, mit dem man aber gegen Aufbegehrende immer noch erbarmungslos vorgeht. Irdische Gesetze und die kosmische Liebe sind eben per se schon unvereinbare Gegensätze.

Was also ist nach der Kreuzigung im Detail geschehen? Die Soldaten vollbrachten auftragsgemäß ihr Tötungswerk – zumindest bei den beiden zusammen mit Jesus gekreuzigten Verbrechern – und zerschlugen ihnen die Knie, um sicherzugehen, dass sie der Tod ereilte. Denn ohne Rückhalt durch die Füße sackt der Körper hilflos zusammen und erstickt in Bälde elendiglich. Dieses Los blieb Jesus erspart, da er ohnehin schon seinen Geist aufgegeben hatte, zumindest sah es für die Beteiligten so aus. Da sich alle wegen des anstehenden Sabbats beeilen mussten, wurde Jesus noch schnell mit der Lanze in die Seite gestochen, wobei die herausquellende wässrig-rötliche Flüssigkeit den Soldaten letzte Gewissheit über seinen Exitus gab. Es handelte sich dabei angeblich um einen gezielten Lanzenstoß von der rechten Seite aus, auf den die römischen Soldaten trainiert waren. Das Grabtuch attestiert die dadurch verursachte Wunde mit dem sichtbaren Wundausflussfleck. Forensiker sprechen in ihrer Diagnose hier vom sogenannten Perikarderguss, der üblicherweise den Herzstillstand verursacht.

Jesus wurde kurz darauf von seinen Liebsten vom Kreuz genommen und in dieser dramatischen Situation, in der (fast) alle annahmen, dass er gestorben sei, in ein bereitgelegtes Tuch gehuüllt (nicht unbedingt jenes, das in der Gruft Verwendung fand). Da der Sabbat anbrach, war keine Zeit für stille Trauer. Trotz der Schwere der Situation musste effizient und rasch gehandelt werden, um den römischen Staatslakaien nicht weitere Vorwände für brachiale...