Dein Baum in meinem Garten...: Gay Romance

Dein Baum in meinem Garten...: Gay Romance

von: Elliot S. Harper

Marianne Abraham, 2018

ISBN: 6610000057955 , 174 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 2,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Dein Baum in meinem Garten...: Gay Romance


 

Es war in dem Sommer, in dem meine Eltern umgezogen sind und mich mit in die neue Stadt schleppten, in die die Arbeit meines Vaters uns nun gebracht hat. Ich war gerade achtzehn Jahre alt und hatte gerade die Schule beendet. Eigentlich hatte ich mich noch nicht wirklich orientiert, was ich nach der Schule machen wollte, was wohl auch damit zusammen hing, dass der Umzug schon längere Zeit geplant war und ich nicht wusste, ob es in der neuen Stadt vielleicht andere Möglichkeiten gäbe, die ich erst einmal kennen lernen wollte.

Es fiel mir schwerer als geglaubt, meinen Freundeskreis hinter mir zu lassen und auch wenn ich mit einigen meiner alten Freunde telefonisch Kontakt hielt, ersetzte das nicht die regelmäßigen Treffen, die ich bis dahin kannte und so sehr schätzte. In den ersten Tagen nach dem Umzug lief ich relativ orientierungslos durch die Stadt und am Abend klickte ich mich durch das Internet auf der Suche nach einer passenden Ausbildung oder einem Job, der zumindest die Zeit überbrücken würde, die es dauerte, etwas Geeignetes zu finden. Vater verdiente recht gut in seinem Job und das Taschengeld, das er mir zahlte, ließ mich zumindest nicht ganz so schlecht fühlen, wenn ich durch die Stadt ging. Hin und wieder ging ich aus und versuchte, neue Freunde kennen zu lernen. Eben was man so tut als Teenager, der Anschluss sucht und nicht nicht ausschließlich mit seinen Eltern abhängen will.

Am dritten Wochenende nach dem Umzug ging ich einmal mehr am Abend aus und suchte mir in der Seitenstraße vom Bahnhof eine Kneipe, die von außen relativ gemütlich aussah und aus der gute Musik nach draußen auf die Straße dröhnte. Zu meiner eigenen Überraschung sah ich, dass das Publikum in dem Laden tatsächlich in meinem Alter war und fühlte mich auch auf Anhieb dort wohl. Die Musik stimmte, die Atmosphäre war gelöst und locker und als ich mich an den Tresen setzte und mir ein Bier bestellte, setzte sich auch gleich ein anderer junger Mann neben mich und wir kamen ins Gespräch.

Er stellte sich als Kevin vor und war neunzehn Jahre alt. Ein sympathischer, junger Typ, der mir sagte, dass er auch erst vor wenigen Tagen in die Stadt gezogen wäre und nun ein Studium beginnen würde. Es kam mir schon nach wenigen Minuten so vor, als würde er so wie ich auch froh darüber sein, endlich einen anderen Jungen kennen gelernt zu haben und ich muss zugeben, es fühlte sich tatsächlich gut an, einfach mal wieder mit einem anderen Jungen über die Dinge reden zu können, die in dieser Phase des Lebens eben angesagt sind. Wir redeten über Musik, darüber,w as wir während der Schule erlebt und gemacht hatten und welche Hobbys wir hatten. Es war wirklich eine Sympathie, die hervorragend passte und nach einigen Bieren wurden wir auch immer lockerer und gelöster. Wir lachten zusammen, machten uns über andere Gäste der Kneipe lustig, die irgendwie schräg herüber kamen und Stoff genug boten, einen Witz auf ihre Kosten zu machen und prusteten geradezu vor lachen, als der Barkeeper uns für Brüder hielt. Ich glaube, in diesem Moment fiel mir das erste Mal auf, wie ähnlich wir uns sahen. Auch Kevin war groß und schlank, unter dem T-Shirt zeigten sich auch bei ihm die gut definierten Brustmuskeln und das, was an Oberarm unter den kurzen Ärmeln hervor sah, ließ bei uns beiden erkennen, dass wir regelmäßig Sport machten. Nur unsere Haarfarbe war absolut gegensätzlich, auch wenn unsere Frisur identisch war: Er hatte hellblondes, dünnes Haar und ich pechschwarzes.

Gegen Mitternacht füllte sich die Kneipe deutlich und es wurde auch am Tresen immer enger. Da fragte mich Kevin, ob ich nicht Bock hätte, mit zu ihm zu gehen, da könnten wir ja noch was trinken und weiter reden. Ich sagte zu und wir bezahlten und gingen schließlich. Er wohnte nur einige Blocks weiter und als wir bei ihm ankamen, führte er mich direkt in sein Zimmer. Er wohnte in einer Wohngemeinschaft und bat mich, dass ich leise machen soll, um die anderen Mitbewohner nicht zu wecken. In seinem Zimmer hatte er einen kleinen Kühlschrank und er reichte mir daraus eine Flasche Bier. Ich saß auf dem Bett, er auf dem Drehstuhl vor dem kleinen Schreibtisch, den er im Zimmer hatte und während wir an unseren Flaschen nippten, erzählten wir weiter in einer gelösten und lockeren Stimmung.

Gute zwei Stunden später verabschiedete ich mich schließlich und wir versprachen uns, von nun an in Kontakt zu bleiben. Während des Heimwegs war ich entspannt und fühlte mich glaub ich zum ersten Mal seit dem Umzug so etwas wie glücklich. Glücklich darüber, endlich so etwas wie Anschluss gefunden zu haben und nun nicht mehr allein zu sein.

Schon am folgenden Tag telefonierten wir miteinander und verabredeten und für den Abend wieder bei Kevin zu Hause. Gut gelaunt ging ich nach dem Abendessen aus der Wohnung meiner Eltern und machte mich auf den Weg zu Kevin. Als ich bei ihm ankam, machte er mir die Tür auf und wieder gingen wir in sein Zimmer, wo er mir gleich ein Bier gab. Wir redeten eine Weile und dann fragte er mich, ob wir uns einen Film ansehen sollten. „Ja, warum nicht“, gab ich zurück und sofort klickte er auf der Tastatur seines Computers und schließlich fing auf dem großen Monitor ein Film an. Ich rutschte auf dem breiten Bett nach hinten, sodass ich gemütlich dort lag und Kevin legte sich neben mich. Ich fand nichts ungewöhnliches dabei, zumal es auch die einzige Möglichkeit war, es sich bequem zu machen und das Bett war breit genug. Es war ein Film, den ich noch nicht kannte und ich schaute interessiert zu. Er gefiel mir und nur ab und zu unterbrach Kevin den Film, wenn er vom Bett aufstand und neues Bier aus dem kleinen Kühlschrank unter dem Schreibtisch holte. Ich weiß, es war früh am Abend und eigentlich trank ich nicht so regelmäßig und viel. Aber irgendwie fühlte es sich gut an in der Gegenwart Kevins und ich wollte auch nicht nachstehen was das Trinken anging, denn er schien einen mächtigen Zug drauf zu haben, wie es so schön heißt.

Als der Film zu Ende war meldete sich dann auch schon das Bier bei mir und wollte wieder raus. Ich fragte Kevin, wo die Toilette ist und er sagte mir, sie ist gleich im Flur die nächste Tür. Kaum erhob ich mich vom Bett merkte ich die Wirkung des Alkohols und fühlte mich etwas angetrunken. „Puh,“ sagte ich lachend, „ich glaub, das war wohl ein Schluck zu viel.“

Ach was,“ lachte Kevin, „stell doch nicht an, geht gleich wieder.“

Ich stand auf und drehte mich zu Kevin: „Geht gleich wieder? Du hast wohl noch viel vor heute Abend, oder?“

Naja, es ist noch früh und reicht doch noch für einen Film, oder?“ Er grinste mich an und ich lächelte zurück. Irgendwie fühlte ich mich in seiner Gegenwart wohl und ich glaube, ich hätte sturzbetrunken sein können, aber gehen wollte ich tatsächlich noch nicht.

Ok“, sagte ich schließlich und ging aus dem Zimmer ins Bad, wo ich mich vor die Toilette stellte und pisste. Augenblicklich fühlte ich mich erleichtert und warf entspannt den Kopf in den Nacken, genoss das Gefühl, wie sich die Blase langsam leerte und ich mich sofort besser fühlte. Nach dem Händewaschen warf ich mir noch einen Schwall Wasser ins Gesicht und ging zurück in Kevins Zimmer. Er lag grinsend auf dem Bett, als hätte er sich keinen Zentimeter bewegt. „Und, alles wieder fit im Schritt?“

Sicher“, entgegnete ich und legte mich zurück auf die Seite des Bettes, auf der ich bis eben gelegen hatte.

Na dann geh ich noch fix. Wenn du Bock hast, kannst du ja einen Film anklicken. Aber noch nicht auf Abspielen drücken. Warte damit bis ich wieder da bin. Der Filmordner ist schon offen.“ Kevin verließ das Zimmer und ich sprang erneut vom Bett auf, ging zu dem Computer und klickte den eben beendeten Film weg. Tatsächlich war ein Ordner offen, in dem einige Filmdateien waren. Aber das mit dem aussuchen war wohl etwas zu optimistisch von Kevin, denn die Bezeichnungen der Filme war ausschließlich nach Nummern. Ich bewegte einfach den Mauszeiger hin und her, zählte innerlich bis drei und stoppte dann. Der Mauszeiger war bei einer Filmdatei mit der Nummer „64“ und ich klickte sie an und drückte sofort „Pause“, als das Fenster mit dem Film aufging.

Ah, hast ausgesucht, na da bin ich mal gespannt.“ Kevin kam gerade wieder ins Zimmer, als ich mich ins Bett gelegt und es mir bequem gemacht hatte. Er öffnete den kleinen Kühlschrank und sagte, während er zwei weitere Flaschen Bier daraus hervor holte: „Ich hoffe, du verträgst noch was.“

Er klickte auf...