Reise Know-How CityTrip Hamburg

von: Hans-Jürgen Fründt

Reise Know-How Verlag Peter Rump, 2023

ISBN: 9783831745692 , 156 Seiten

14. Auflage

Format: ePUB, PDF, Online Lesen

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 12,99 EUR

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Reise Know-How CityTrip Hamburg


 

Hamburg entdecken


Hamburg an einem Wochenende


„Herrreins-paziert!“ würden die Koberer auf der Reeperbahn rufen, wenn Gäste in „ihr“ Lokal gelotst werden sollen. „Los-paziert!“ soll hier allen Besuchern zugerufen werden, denn die Hamburger City wartet. Die Stadt ist auf jeden Fall eine Reise wert – auch durchaus eine längere. Aber natürlich lohnt sich auch ein Kurz­besuch, denn viele der Hamburger Sehenswürdigkeiten liegen auf relativ begrenztem Raum im Zentrum und sind ganz einfach zu Fuß zu ­erreichen. Wenn Sie nur ein Wochenende Zeit haben, dann möchte ich Ihnen hier einen kompakten Vorschlag für einen effektiven Bummel machen.

1. Tag


Seinen Hamburg-Besuch kann man mit einem Frühstück im Alex (–>) starten, wo man einen formidablen Blick auf die Binnenalster genießt. Von hier ist es nicht weit bis zum prächtigen Rathaus {5}, das man unbedingt besichtigen sollte. Eine Führung dauert knapp 50 Min. Unter –> ist ein ausführlicher Spaziergang druch diesen Teil der Stadt beschrieben.

Wem der Sinn nach Shopping steht, der taucht in die vom Jungfernstieg abzweigende Straße Neuer Wall mit ihren Edelgeschäften und den nahen Einkaufspassagen ein oder erkundet die Läden an der Mönckebergstraße {2} und der Spitalerstraße.

Jenseits der „Mö“ wird schnell die Hamburger Altstadt erreicht, wo sich das Kontorhausviertel (–>), die Speicherstadt (–>) und die HafenCity {33} befinden. Die Speicherstadt hat ihre ursprüngliche Bedeutung verloren, dort sind nun interessante Museen eingerichtet. Tipps für einen Spaziergang durch Speicherstadt und HafenCity finden sich auf –>.

Abends kann man ein Musical (–>) besuchen oder einmal über die Reeperbahn {46} bummeln. Zur Einstimmung sollte man sich einen Cocktail in der Tower Bar des Hotels Hafen Hamburg (–>) direkt an den Landungsbrücken {43} gönnen. Der Blick über den abendlich beleuchteten Hafen ist einfach phänomenal.

Hamburg von oben

{15} [N11] St. Nikolaikirche. Ein gläserner Lift befördert Citybummler in der Kirchturmruine der ehemaligen St. Nikolaikirche auf 76 m Höhe. Von der dortigen Plattform genießt man durch mehrere Fenster einen schönen Weitblick. Tägl. 10–17 Uhr, Mai–Sept. bis 18 Uhr.

> High End, Marseiller Straße 2, Tel. 35620, geöffnet: Fr./Sa. 18–23 Uhr. Die Bar im 26. und 27. Stock des Hotels Radisson Blu (–>) am Dammtorbahnhof ist auch für Nicht-Hotelgäste zugänglich. Von der Terrasse genießt man aus 118 m Höhe einen sensationellen Blick über die Alster bis zum Hafenrand.

{4} [O10] St. Petrikirche. Der Turm der St. Petrikirche in der zentralen Mönckebergstraße misst stolze 120 m. Von oben genießt man einen tollen Weitblick, allerdings erst nach einer ziemlichen Kletterei.

2. Tag


Am Sonntagvormittag gibt es keine Kompromisse. Egal, wie lang die Nacht war, zum Fischmarkt {45} muss jeder! Und zwar möglichst früh, denn um 9.30 Uhr ist bereits alles vorbei.

Da Sie nun schon einmal am Hafenrand sind, bietet sich gleich eine Hafenrundfahrt an. Gestartet wird direkt von den Landungsbrücken. Danach sollte der nicht weit entfernte Michel {37} besichtigt werden. Von oben genießt man aus 82 m Höhe einen fantastischen Ausblick über den Hafen. Zum Mittagessen geht es in den gegenüber vom Michel liegenden Old Commercial Room (–>), wo es Labskaus und andere leckere Gerichte gibt, oder ein paar Schritte weiter in die Ditmar-Koel-Straße {40}, wo es eine breite Auswahl vor allem an portugiesischen und spanischen Lokalen gibt.

Nach dem Essen tut ein Spaziergang sicher ganz gut. Vielleicht direkt an der Elbe entlang, beispielsweise von Övelgönne {53} nach ­Teufelsbrück (Övelgönne wird per Bus Nr. 112 ab S-Bahnhof „Landungsbrücken“ erreicht). Oder man fährt nach Blankenese {61} (mit der S-Bahn ab „Landungsbrücken“) und läuft vom dortigen Bahnhof in 10 Min. zum Treppenviertel am Elbhang. Ein ­Spaziergang führt an malerischen Kapitänshäusern vorbei durch schmale Gassen und über Treppen hinunter zum Elbufer. Dort warten ein paar traditionsreiche ­Lokale am Elb­ufer und eines sogar auf einem Ponton auf dem Strom auch mit Kaffee und Kuchen, bevor es mit der „Bergziege“, dem Kleinbus Nr. 48, wieder zum Bahnhof Blankenese zurückgeht.

Hamburger Kuriositäten

> Die Zeitung „Hamburger Abendblatt“ erscheint am Morgen, die „Hamburger Morgenpost“ ..., nein, auch am Morgen.

> Der höchste natürliche Punkt liegt in den Harburger Bergen und misst 116,2 m.

> Der Fernsehturm misst 278 m.

> Der Friedhof Ohlsdorf ist so groß (4 km²), dass Buslinien mit regulären Haltestellen dort fahren.

> Hamburg hat eine eigene Nordseeinsel: Neuwerk.

> Das älteste Bauwerk der Stadt steht eben dort, auf Neuwerk. Es ist ein Leuchtturm aus dem 14. Jh.

> Knapp 100 Konsulate gibt es in der Hansestadt, damit hat Hamburg nach Hongkong und New York die meisten.

> Seit 1356 findet immer am 24. Fe­bruar (Matthiastag) das Matthiae-Mahl statt. Es ist damit eine der ältesten Festivitäten weltweit.

> 2479 Brücken gibt es, mehr als ­in Amsterdam und Venedig ­zusammen.

> Der HSV spielt als einziger Verein seit der Gründung der Fußball-Bundesliga im Jahr 1963 in der höchsten Klasse. Eine Dauer-Uhr im HSV-Sta­dion {62} zeigt nicht ohne Stolz die genaue Zeitspanne an.

> Am 7. Mai 1189 erhielt Hamburg von Kaiser Friedrich Barbarossa das Privileg, Waren zollfrei zu handeln. Das war die Geburtsstunde des Hamburger Hafens und dessen „Geburtstag“ wird alljährlich riesengroß gefeiert. Auch wenn man heute davon ausgeht, dass jener Brief gefälscht war ...

Stadtspaziergänge


Spaziergang 1: durch die Innenstadt und das Kontorhausviertel


Länge: ca. 2,7 km

Dauer: ca. 1,5 Stunden

Startpunkt: U-/S-Bahn-Station Hauptbahnhof

Endpunkt: U-Bahnhof Steinstraße

Dieser Spaziergang führt durch die Hamburger Innenstadt. Zunächst geht es durch die Haupteinkaufsmeile hinunter zur Binnenalster, dann schlagen wir einen Bogen am Rathaus {5} vorbei und tauchen dann ein in die historische Zone mit den eindrucksvollen rund einhundertjährigen Backsteinbauten im Kontorhausviertel, allen voran dem Chilehaus {20}, das von der UNESCO 2015 zum Weltkulturerbe geadelt wurde.

Vom Hauptbahnhof {1} kommend, schlendert man entweder durch die breite Mönckebergstraße {2} oder durch die parallel verlaufende Fußgängerzone Spitalerstraße Richtung Westen. Entlang der Mönckebergstraße stehen mehrere große Kaufhäuser und zwei eindrucksvolle Kirchen.

Eine reine Fußgängerzone ist die parallel zur „Mö“ verlaufende Spitalerstraße. Die Auswahl an Geschäften ist hier größer, neben den Warenhäusern gibt es sehr viele kleine Fachgeschäfte und auch ein paar Restaurants. Bei Hausnummer 10 befindet sich im Eingangsbereich ein lebensgroßes Denkmal für den Hamburger Architekten Gottfried Semper. In Dresden baute er die großartige Oper, die seinen Namen trägt, in seiner Vaterstadt kam er dagegen nie so recht zum Zuge. Die Spitalerstraße mündet schließlich in die „Mö“. Etwa am Schnittpunkt beider Straßen befinden sich der Mönckebergbrunnen und der 1911 erbaute Hamburg-Pavillon, in dem heute das Elbphilharmonie Kulturcafé untergebracht ist. Hier gibt es neben Kaffee auch Infos und Tickets zu Hamburger Kulturveranstaltungen.

Man folgt nun dem weiteren Verlauf der Mönckebergstraße, die den Gerhart-Hauptmann-Platz (auf der rechten Straßenseite) passiert, einen uralten Platz, der schon 1266 als Marktplatz bekannt war. Im 18. Jh. stand hier ein Schandpfahl, an dem u. a. auch „liederliche Frauenzimmer“ an den Pranger gestellt wurden.

Hinter der wenige Meter später aufragenden St. Petrikirche {4} wird nach wenigen Schritten die nach rechts abzweigende Bergstraße erreicht. Diese führt hinunter zum Jungfernstieg {8} und zur Binnenalster {6}. Von der Brücke, die über die Alster führt, hat man einen phänomenalen Blick auf das Rathaus {5}, die weißen Alsterarkaden {9} und die Straße, die zur Binnenalster führt. Außerdem steht hier der Alsterpavillon, ein Traditionslokal, das heute eine Filiale der Gastronomiekette Alex (–>) beherbergt.

Weiter geht es durch die nach links abzweigende Luxusshoppingstraße Neuer Wall, wo Hamburgs Geldadel einkauft und sich sehr hochpreisige Geschäfte befinden. Direkt bei der Bücherstube Felix Jud (–>) öffnet sich eine kleine Perle, die 1864 eröffnete...