Der Begriff 'Cancel Culture'. Seine Bedeutung, Funktion und Berechtigung

Der Begriff 'Cancel Culture'. Seine Bedeutung, Funktion und Berechtigung

von: Paulina Hopstock

GRIN Verlag , 2022

ISBN: 9783346575661 , 48 Seiten

Format: ePUB, PDF

Kopierschutz: frei

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Preis: 18,99 EUR

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Der Begriff 'Cancel Culture'. Seine Bedeutung, Funktion und Berechtigung


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 12, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Grundlagenseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird neben der Bedeutung des Begriffes der 'Cancel Culture' auch darauf eingegangen werden, welcher Maßstab bei der Bewertung einer Aussage als 'richtig' oder 'falsch' angelegt wird. Es werden verschiedene Tweets analysiert und eine Umfrage zum Thema durchgeführt. Die Bestrafung in Form öffentlicher Demütigungen ist tief in der Geschichte der Menschheit verwurzelt. Beispielsweise waren Kreuzigungen sowohl zur Erniedrigung des noch lebenden Opfers als auch als post-mortem-Demütigung gedacht. Das Ausstellen der nackten Person in Verbindung mit der Verweigerung eines Begräbnisses sollte die Entwürdigung verstärken und gleichzeitig eine abschreckende Wirkung entfalten. Eine im Mittelalter weit verbreitete Form der öffentlichen Bestrafung war das An-den-Pranger-Stellen. Die Betroffenen wurden auf dem Marktplatz öffentlich zur Schau gestellt, damit jeder sehen konnte, wer sich eines Vergehens schuldig gemacht hatte. Wer am Pranger stand, wurde zu einem unehrlichen Mann und konnte im Anschluss keine öffentlichen Ämter mehr ausüben. Während diese Methoden der Vergangenheit angehören, existiert das Prinzip des Bestrafens durch öffentliche Demütigung weiterhin. Das Geschehen hat sich lediglich vom Marktplatz auf diverse Internetplattformen verlagert. Bereits im Jahr 1967 schrieb der kanadische Philosoph und Medientheoretiker Marshall McLuhan von 'diese[r] eine[n] Klatschspalte, welche unerbittlich ist, nicht vergisst und in welcher es keine Wiedergutmachung, keine Löschung früherer 'Fehler' gibt'. McLuhan dachte dabei hauptsächlich an das Fernsehen und freilich noch nicht an Google, Facebook oder Instagram. Dennoch erscheint seine Aussage heute aktueller denn je in einer Welt, die vom Internet bestimmt wird. Wir leben in einer Zeit der totalen Beteiligung, in der sich jeder in das Leben aller einmischt. Zu differenzieren, was privat und was öffentlich ist, fällt immer schwerer.