Die Funktion des Peisistratiden-Exkurses in Thukydides' 'Geschichte des Peloponnesischen Krieges'

von: Julian Kroth

GRIN Verlag , 2019

ISBN: 9783346054210 , 18 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

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Die Funktion des Peisistratiden-Exkurses in Thukydides' 'Geschichte des Peloponnesischen Krieges'


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Historisches Institut), Veranstaltung: Die griechische Tyrannis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Funktion herauszuarbeiten, die der Peisistratiden-Exkurs im Geschichtswerk des Historikers Thukydides erfüllt. Dafür wird zunächst zur Kontextualisierung die Tyrannis der Peisistratiden-Dynastie in ihren Grundzügen umrissen. Anschließend werden die Äußerungen des Historikers über die Peisistratidenzeit ausgewertet und mit der öffentlichen Meinung der Athener verglichen. Da sich eine Bestimmung der Funktion des Exkurses nicht bei einer isolierten Betrachtung verwirklichen lässt, soll zuletzt der Kontext untersucht werden, in den der Peisistratiden-Exkurs formal eingearbeitet ist; dafür wird die Alkibiadeshandlung in aller Kürze zusammengefasst, wobei der Fokus auf der Person des Alkibiades und seiner politischen Entwicklung innerhalb des demokratischen Systems in Athen liegt. Auf dieser Grundlage wird der Zusammenhang zwischen der Alkibiadeserzählung und dem Peisistratiden-Exkurs herausgestellt, um abschließend ein Fazit über die Funktion des Exkurses ziehen zu können. Zu der Zeit, als der griechische Geschichtsschreiber Thukydides seine Geschichte des Peloponnesischen Krieges schrieb, hatte es seit Generationen keine Tyrannenherrschaften mehr in Griechenland gegeben. Ungebrochen war allerdings das Interesse der Griechen an dieser vergangenen Phase ihrer Geschichte, die in der heutigen Geschichtswissenschaft - in Abgrenzung zu der Tyrannis des hellenistischen Zeitalters - als 'ältere' Tyrannis bezeichnet wird. Die Bewertung dieser Tyrannen fiel überdies mehrheitlich negativ aus. Eine dieser Tyrannenherrschaften, die besonders in der kollektiven Erinnerung der athenischen Polis haften blieb, war die des Aristokraten Peisistratos und ihm nachfolgend seines Sohnes Hippias, die - im Vergleich zu den übrigen Tyrannenherrschaften - eine ungewöhnlich lange Dauer hatte. Die Tyrannis der Peisistratiden-Dynastie stand für die unterdrückende Gewaltherrschaft eines despotischen Alleinherrschers. Dieses negative Bild der Peisistratidenherrschaft führte zu einer tiefsitzenden Furcht der Athener vor der Tyrannis. Auch im Geschichtswerk des Thukydides findet die Herrschaft der Peisistratiden Erwähnung. Allerdings zeigt sich, dass Thukydides' Bild der Peisistratidenherrschaft deutlich von dem seiner Zeitgenossen abweicht.