Cirquit - Eine Woche Fun! - Gay Romance

Cirquit - Eine Woche Fun! - Gay Romance

von: A, Montpierre

Marianne Abraham, 2018

ISBN: 6610000056590 , 269 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 5,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Cirquit - Eine Woche Fun! - Gay Romance


 

Sieben Tage Spaß und Fun in sieben erotischen Geschichten voller Leidenschaft, Dramatik und nicht zuletzt knisternder Romantik.

So unterschiedlich die Protagonisten der einzelnen Geschichten auch sind, sie alle eint die Sehnsucht nach der wahren, großen Liebe – Nur ist der Weg dahin alles andere als leicht und nicht immer führt jede Reise auch zum Ziel. Meint der Eine den Weg zum Glück darin zu erkennen, möglichst viele Männer für eine Nacht aufzureißen, findet der Andere, dass das wahre Glück nur bei Kerzenschein und romantischer Musik zu finden ist. Wer wird am Ende sein Glück finden...?

Erotische Romantik zwischen Männern, die nicht immer so endet, wie es sich die Beteiligten vorstellen. Steht am Anfang noch allzu oft die Illusion, wie schön es sein könnte, kehrt nicht selten schon kurz darauf die Ernüchterung ein....  Seien Sie hautnah dabei und erleben Sie die unterschiedlichen Träume, Sehnsüchte und das knisternde Verlangen aus der Sicht der jungen Beteiligten intensiv mit und tauchen Sie noch einmal ein in das Gefühl erster Liebe, großer Enttäuschungen und einer Einsicht am Ende, dass doch nicht alles so sein muss, wie es zunächst scheint....

Achtung: Dieses Buch enthält explizite Darstellungen homoerotischer Liebe und ihrer unterschiedlichen Spielarten.

Daydreamer

Super Spritzig!

Antoine Montpierre

Daydreamer - Super Spritzig!


Daydreamer - Tagträumer. Schon meine Mutter nannte mich immer so, wenn ich scheinbar mit den Gedanken abwesend war und auf ihr Rufen erst reagierte, nachdem sie es einige Male, langsam lauter werdend, wiederholt hatte. Ja, es stimmt, wenn man es tatsächlich auf ein Wort reduzieren möchte, bin ich wohl so etwas, was man “Tagträumer” nennt. Ich liebe es einfach, mich in meine Gedankenwelt zu flüchten und es mir dort bequem zu machen, mich auszuleben, mir eine eigene, perfekte Umgebung zu erschaffen und der zu sein, der ich eben bin.

Sicher, das mag sich vielleicht weltfremd oder kitschig anhören. Für einen, der wie ich knapp 20 ist, mag es sogar schon so klingen, als sei er nicht “normal”. Aber was ist schon normal? Ist es normal, sich der Welt einfach so zu ergeben wie sie ist? Normal, im Strom der Teilnahmslosen einfach mit zu schwimmen und dabei zu vergessen, dass es da draußen noch so etwas gibt wie das Glück? Das eigene, wahre Glück? Ich habe manchmal den Eindruck, man wird ganz gezielt abgestumpft; gelenkt in eine Richtung, die irgend einem, der gerade das sagen hat, passt. Bloß nicht aufmucken, bloß nicht eine eigene Meinung haben und wenn doch, dann bitte nicht aussprechen, sonst könnte man ja die Anderen damit anstecken. Oh Gott, ist das zynisch....

Dann schon lieber abtauchen in die Fantasie, in der man sich seine eigene, kleine Welt so gestalten kann, wie man sie gern hätte. In der man der sein kann, der man eigentlich sein möchte und in der man nicht darauf aufpassen muss, ob man in irgend eine Schablone passt, die einem so gern von der breiten Masse umgestülpt wird. Natürlich ist diese kleine Welt, die ich mir in meiner Fantasie erschaffen habe, längst nicht mehr die selbe, die ich noch hatte, als ich ein kleiner Junge oder im beginnenden Teenager Alter war. Damals baute ich mir in meinen Gedanken prächtige Schlösser, war ein tapferer Ritter, der wacker seine Schlachten schlug und den Drachen bekämpfte, nur um das Königreich zu retten. Bevor ich am Abend einschlief, träumte ich mich in diese, meine eigene Welt, in der ich der Held war und erlebte die tollsten Abenteuer. Selbst am Tag schaffte ich es immer wieder, mich in diese Welt meiner Fantasie zu bringen. Dazu reichten schon Wolken am Himmel, die so aussahen wie die Pferde oder Drachen aus meinen Träumen. Dann schloss ich die Augen und sofort war ich wieder dort in meinem kleinen Paradies. Manchmal musste ich gar nicht die Augen schließen, sondern schaffte es, auch mit offenen Augen in diese Welt zu flüchten. Dann verschwamm nach und nach die Realität und wurde ersetzt durch die Bilder, die meiner lebhaften Fantasie entsprangen.

Später dann, als ich älter wurde, veränderten sich diese Träume. Das märchenhafte Königreich verschwand nach und nach und machte Platz für die Dinge, die ich auch der “richtigen” Welt kannte. Sorgen, Probleme oder Dinge, die mich beschäftigten, verschwanden sofort oder wurden mit spielender Leichtigkeit einfach gelöst, wenn ich mich zurück zog in meine kleine Traumwelt. Dort war ich nicht der Außenseiter, zu dem ich mehr und mehr wurde. Dort war ich der, der keine Probleme hatte, Freunde zu finden oder beliebt zu sein...

Und noch viel später schließlich, als ich meine Sexualität entdeckte und erkannte, dass ich eine Vorliebe habe, die sich von der unterscheidet, die wohl die meisten Jungs in diesem Alter haben, wurden meine Träume und meine kleine, nur für mich geschaffene Welt zu einem Paradies, das bis heute anhält... Denn dort, in dieser eigenen Realität, war ich kein “Warmduscher” oder “Schwuchtel” oder was sonst für Begriffe die meisten Jungs für solche wie mich gewählt hätten. Dort wurde mein Begehren für mich wahr und so real, dass ich gar nichts anderes mehr brauchte. Sicher, meine Fantasie musste dafür manchmal erst aufgetankt werden und ich sammelte so viele Eindrücke, wie es nur ging, um diese dann dort in meinen Vorstellungen nur für mich lebendig werden zu lassen. Ich erinnere mich noch gut daran, wie es anfing und was meine ersten dieser Träume und Erlebnisse waren, die ich nur für mich selbst hatte.

***

Dabei waren es nicht nur kurze oder flüchtige Vorstellungen von dem, was hätte sein können. Nein, es wurden ganze Geschichten, die ich mir erdachte und mit Hilfe einiger gesammelter Inspiration während des Tages für mich selbst erschuf. Keine bloßen Vorstellungen von einigen Details, die vielleicht anregend waren und doch nur dazu dienten, den kurzen Moment der Entspannung herbei zu führen. Nein, ich brauchte eine ganze Geschichte, eine vollständige Umgebung und dabei musste jedes Detail stimmen. Kein Kurzfilm vor dem inneren Augen, sondern ein wahres Epos, in dem ich mich komplett verlieren konnte.

Natürlich tat ich, während ich im Bett lag und in diesen Fantasien verharrte, dabei das, was vermutlich viele Teenager taten. Aber ich musste dabei nicht schnell machen, musste nicht um jeden Preis sofort und nach wenigen Handbewegungen zum Abschuss gelangen. Und wenn es doch einmal zu schnell ging, dann reichten meine Vorstellungen immer noch aus, auch eine zweite Runde zu schaffen, bevor ich dann erschöpft in den Schlaf glitt.

Einer der ersten dieser Träume, an den ich mich heute noch gern erinnere und nicht selten dazu entspanne, kam, als ich gerade beim Nachsitzen in der Schule war. Ich war 16 und hatte im Unterricht nicht aufgepasst, nicht auf das Rufen des Lehrers reagiert, weil ich mal wieder in irgendeiner Traumwelt verhaftet war und wurde schließlich dazu verdonnert, den versäumten Stoff während des Nachsitzens nachzuholen. Draußen war es warm und ich war verärgert darüber, den Nachmittag nicht am See verbringen zu können. Derart mies gelaunt ging ich nach dem Schlussläuten in das Klassenzimmer unserer Parallelklasse, um mich zum Nachsitzen zu melden.

Zu meiner Überraschung war ich nicht der einzige, den dieses Los traf. Sondern dort saß bereits Michael. Er war der “Neue” in unserer Parallelklasse und ich kannte ihn nur vom Sehen auf dem Schulhof. Wir wechselten bislang noch kein Wort miteinander und seinen Namen kannte ich, weil ich einmal einen Mitschüler danach gefragt habe, wer dieser Neue ist. Er fiel mir schon am ersten Tag ins Auge und immer wieder suchte ich in den Pausen in unbeobachteten Momenten den Schulhof nach ihm ab, um einen flüchtigen Blick auf ihn zu erhaschen. Ich weiß nicht, was es genau war, das ihn so anziehend auf mich machte. Ob es die große, schlanke Statur war, die kurzen schwarzen Haare, die sein Lächeln noch weißer und strahlender erscheinen ließen oder ob es seine engen Klamotten waren, die er immer wieder trug und die seinen Körper so perfekt betonten. Als ich das Klassenzimmer betrat fiel mir Michael direkt ins Auge. Er saß an einer Bank in der vorletzten Reihe, über seinen Heften und Büchern gebeugt. Vermutlich ebenfalls einige Probleme gemacht, die ihm diese Extrastunde eingebrockt hatten, dachte ich. Ich ging den schmalen Gang zwischen den Tischen entlang und setzte mich in die letzte Reihe, schräg hinter Michael. Er sah noch nicht einmal auf, als ich an ihm vorbei lief und bemerkte nicht, dass ich für einen kurzen Bruchteil eines Moments inne hielt, die Augen schloss und so tief es ging einatmete, als würde ich seinen Geruch in mich aufsaugen...